Der Kimono wirft sehr viele Fragen auf, ich hoffe einige können wir hier lössen, die a
ntworten stammen von [urg]http://www.japan-access.de/japanische-kultur[/urg]Kimono heißt wörtlich übersetzt "
Anzieh-Sache".
Der Kimono ist ein traditionelles japanisches, etwa fußknöchellanges Kleidungsstück ohne Knöpfe oder sonstige Verschlüsse, das lediglich in der Taille mit einer
Schärpe (Obi) gebunden wird. Vorne liegt die linke über der rechten Seite, unabhängig vom Geschlecht. Nur bei Verstorbenen schließt man den Kimono rechts über links.
Ein Kimono besteht aus mehreren Bahnen Stoff, die nur minimal zugeschnitten und vernäht werden.
Für einen
Damenkimono benötigt man in der Regel einen Stoffballen von ca. 37cm Breite und 1200cm Länge. Reste fallen nicht an.
Aus welchem Material besteht ein Kimono?
Kimono gibt es in Seide, Wolle, Baumwolle, Leinen und Synthetik.
Ein formeller Kimono ist am ehesten aus hochwertiger Seide gefertigt. Kimono aus Wolle werden eher im Winter getragen, Baumwoll- und Leinen-Kimono hingegen trägt man in der wärmeren Jahreszeit, z.B bei Straßenfesten oder in der Freizeit. Synthetik-Kimono erfreuen sich aufgrund ihrer Pflegeleichtigkeit und des erschwinglichen Preises wachsender Beliebtheit.
Die Muster werden eingewebt, aufgedruckt, -gemalt oder -gestickt. Oft werden die verschiedenen Techniken miteinander kombiniert. Die Arbeitsgänge, die für die verschiedenen Färbe- und Webtechniken nötig sind, werden heutzutage immer häufiger durch Maschinen übernommen. Ein Kimono von gehobener Qualität ist jedoch rundum von Hand gefertigt.
Ein hoher Anteil an Handarbeit bei der Herstellung eines Kimono und die Verwendung auserlesener Materialien wirken sich natürlich auf den Anschaffungspreis aus, und so variiert die Preisspanne für einen Kimono je nach Qualität zwischen unter 100 und über 10.000 Euro.
Bei der Anschaffung einer kompletten Damen-Kimono-Ausstattung inklusive Tabi, Unterkleid (jûban), traditionellem Schuhwerk (zôri, geta) und verschiedenem Zubehör (Fächer, Handtasche, Bänder, Haarschmuck etc.) kommt man leicht auf rund 20.000 Euro.
Da die Anschaffung des außerordentlich teuren Hochzeitskimono (Uchikake / Shiromuku) so manche Familie in den Ruin treiben würde, ist es sehr weit verbreitet, ihn stattdessen zu mieten. Die Miete eines Brautkimono beläuft sich "nur" auf mehrere Tausend Euro. Wertvolle Kimono werden gerne auch an die nächste Generation weitergereicht.
Herren- und Damenkimono unterscheiden sich kaum in ihrer Grundform.
Die wesentlichen Gestaltungs-Unterschiede liegen in der Farb- und Mustergebung, der Länge der Ärmelschleppe und des Kimono und den Maßen des Obi. Bei Damenkimono richten sich Ärmelschleppe, Farben und Muster nach dem Anlass und der Jahreszeit, sowie dem Alter, Familienstand und Sozialstand der Frau.
Die gestalterische Vielfalt bei Herrenkimono ist bei weitem nicht so groß wie bei Damenkimono. Unterschiede ergeben sich bei gleichbleibendem Schnitt überwiegend aus der Stoff- und Designwahl. Üblich sind bei Herrenkimono dunkle, gedämpfte Farben, vor allem Schwarz-, Braun- oder Dunkelblautöne. Die Muster sind fein und dezent, der Stoff zumeist glatt und nicht glänzend. Stoffe mit Webstruktur und helleren Farben findet man eher bei nicht-formellen Kimono.
Bei sehr formellen Anlässen tragen Männer zusätzlich Hakama (Hosenrock) und Haori (Kimono-Jacke).