„Schloss was? Das ist doch alles nur ein schlechter Scherz, was er gesagt hat, oder?“ dabei zeigte er mit dem Finger zu Wolfram.

„Nein, Yuri! Dies ist nun deine neue Heimat. Wolfram, ich weiß nicht mehr wovon du redest oder was ihr mich gestern gefragt habt. Aber ja, Yuri kommt aus einer andern Welt die Japan heißt, aber das hab ich doch gestern alles erklärt, oder doch nicht?“

Dabei schaute er fragend Gunther an.

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Gunther schaute hilflos zwischen Wolfram, Conrad und Yuri hin und her! Er war offensichtlich überfordert mit der jetzigen Situation!

Der blonde Schönling nahm ihm aber erstmal die Bürde ab zu antworten.

"Hast du was auf den Ohren? Ich rede nicht davon das ich dich gestern was gefragt habe, sondern davon, dass ich von gestern abend nichts mehr weiss und das habe ich dich heute früh gefragt!"

"Verzeiht! Aber ihr habt nicht Lord Weller gefragt sondern mich! Heute früh oben im Flur! Ihr erinnert euch?" warf Gunther verschüchtert ein.

"Hä?" kam es sinnvoll vom Blonden.

"Erinnert ihr euch nicht einmal daran? Lord von Bielefeld, wenn wir wieder im Schloss des Blutigen Eides sind, sollten sie ganz dringend Lady Gisela aufsuchen!"

"ICH BIN DOCH NICHT KRANK, LORD VON KLEIST!" Er atmete tief durch und fuhr im halbwegs gemässigten Ton fort.

"Ab dem Moment, wo Con.., äh, ich meine, Weller Yuri aus diesem Raum getragen hat, fehlen mir sämtliche Erinnerungen! Und falls ich sie, Lord von Kleist heute morgen verwechselt haben sollte, so liegt es lediglich daran, dass ich in solch einer schäbigen Unterkunft nächtigen musste. Daher wohl meine kurzzeitige Verwirrung!"

Somit wand er sich von Gunther ab und sprach erneut auf seinen Bruder ein.

"Werter Weller," seine Stimme knurrte, "ich kann mich nicht entsinnen, dass sie gestern etwas von einer anderen Welt sprachen. Lediglich von einem anderen Land war die Rede, obwohl ich von eben diesem 'Japan' noch nie gehört habe! Und falls das Thema später am Abend noch einmal aufgegriffen wurde, so erwähne ich das soeben von mir erläuterte Problem vom gestrigen Abend! - Das ist doch wohl die Höhe, hier von solchen Personen als dumm bezeichnet zu werden! - Argh! Ich fass es nicht!"

Damit warf er sich schmollend wieder auf seinen Stuhl neben Yuri, den er zwischenzeitlich voller Wut verlassen hatte.

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Conrad lächelte nur, bevor er sich seinem Bruder zuwandte.

„Ich wurde auserwählt um die Seele das Urkönigs Shinou einem Neugeborenen anzuvertrauen. Dafür ging ich in den Heiligen Tempel zur Tempelpriesterin Ulrike, die mich in eine Parallele Welt schickte. Dort lernte ich Yuri´s Mutter kennen und entschied, das dies die richtige Familie sei. Nachdem Yuri geboren wurde, sind sie wieder nach Japan gezogen und ja, Japan ist ein Land auf der Erde, bzw. in der anderen Welt wo Yuri herkommt.
Viel mehr hatten wir auch nicht gesagt und sind dann alle Schlafen gegangen. Noch irgendwelche Fragen, Wolfram?“ fragte Conrad mit einen verschmitzen Lächeln im Gesicht.

Auch Yuri hörte dem Ganzen interessiert zu, doch bevor er auch nur eine Frage stellen konnte, wurde er von einem wutschnaubenden Wolfram unterbrochen.

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"Allerdings habe ich die! Ihr könnt mir hier ja sonste was erzählen, Weller. Aber dies ist keine Erklärung warum ich davon nichts weiss und warum ich diese Gedächtnislücke habe! - Parallele Welt? Wie irrsinnig ist das denn? Heisst das etwa, der hier", erzeigte mit seinem linken Daumen auf Yuri," kommt nicht aus unserer Welt und hat noch nie in seinem Leben einen Dämonen gesehen? Dann wohl auch keine Drachen, Menschen, Geister, Feen und so weiter? Und warum du??????", damit wandte er sich wieder zu Yuri, "Du willst König sein? Du hast doch überhaupt keine Ahnung von unserer 'Welt'. Ich ...."

Doch da wurde er auch schon wieder von Lord Weller unterbrochen, der merkte, wie Stoffel sich wieder regen wollte.

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„Das reicht jetzt Wolfram. Es war vermutlich für dich genauso zuviel wie für Yuri!“ fuhr Conrad nun zornig Wolfram an.

„E.. es gibt hier Feen und Geist... Geister?“

„Macht euch keine Sorgen, Heika...“

„Da stimme ich Lord von Kleist zu, eure Majestät. Entspannt euch und geniesst das Leben und überlasst mir die Politik. Ihr musst nur bei den Empfängen anwesend sein, um alles andere kann ich mich kümmern. Ihr könnt euch ganz auf mich verlassen.
Bitte verzeiht meinen unbedachten Neffen, er ist noch sehr jung.“

Oh, dass läuft ja wie geschmiert. Ich danke dir Wolfram. Jetzt stört nur noch Conrad und Gunther, aber das bekomme ich auch noch hin. Und dann frisst mir dieser Bengel aus der Hand. Oh, das Leben kann nicht schöner sein.

Oh nein, Stoffel! Ihr habt meine Mutter um den kleinen Finger wickeln können, aber bei Yuri wird es euch nicht gelingen, dafür sorge ich.

„Sei unbesorgt Yuri, du wirst schon alles Kennenlernen und Lord Gunther von Kleist wird dich in allem Unterrichten um ein Volk gerecht zu regieren. Solltest du bei etwas Hielfe benötigen oder was nicht Verstehen sind genügend Leute da um dich zu unterstützen!“

„Heika, ich weiß das ihr weise und gerecht urteilen könnt. Das sieht man schon alleine an eurem Aussehen. Schon alleine das ihr mit der dreifachen Schwarzfaltigkeit gesegnet seit sagt alles....“ leise schwärmte Gunther in den höchsten Tönen weiter.

„Ahm, ok. Conrad würdet ihr immer an meiner Seite sein und mich ehrlich beraten, sowie eure Meinung sagen, das selbe gilt auch für euch Gunther?“

„Heika, es wäre mir eine Ehre euer Berater zu sein, ihr seit zu gütig...“

Conrad nickte Yuri nur freundlich zu, während Stoffel beinahe platzte, auch Wolfram sah nicht besonders zufrieden aus.

Gut das sie mich unterstützen, mit Stofie, nein. Ach wie auch immer, ich weiß bei ihm einfach nicht woran ich bin. Ich würde ja Wolfram auch gerne Fragen, aber ihr...

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"So! Alles klar? Habt ihr euch jetzt alle wieder lieb? Gut! Dann kann ich ja gehen! Mein Pferd braucht richtige Pflege, und nicht diese Dorftölpel! Wir sehen uns dann in einer Stunde! Ich bin dann auf jeden Fall bereit um nach Hause zu reiten! Hier hört mir ja eh keiner zu, oder beantwortet mir irgendwelche Fragen zur Gänze!"

Damit erhob der Blonde sich und stampfte durch die eine Tür, die er schon vorhin durchschreiten wollte.

Bloß weg hier!, dachte er sich.
Ich halt das alles nicht mehr länger aus! Nichts als bloßgestellt, verhämt und lächerlich wird man hier gemacht! Ich will zurück zu meiner Garnison. Dort wo ich respektiert werde!

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Im Schankraum

"Wird er sich eigentlich nie ändern?" flüsterte Lord von Kleist vor sich hin, während er traurig auf die geschlossene Tür schaute.

"Schon als Kind war er so aufbrausend gewesen, und all die langen Jahre haben nichts daran geändert. Ich frage mich wo er das her hat! Lady Cherie ist doch nicht so und die Familie Bielefeld ist auch so reserviert."

*Seufz*

"Hoffentlich lernt er bald sein Temperament zu zügeln. Was macht denn das für einen Eindruck auf Heika? - Heika! Ja!", damit wandte er sich mit glasigen Augen zu Yuri um.

"Ihr seid ja so großmütig. Und habt solch eine Geduld mit Lord von Bielefeld. Ich bin entzückt über eure Gnade! Und machen Sie sich keine Sorgen, ich werde ihnen alles erklären und beibringen was sie wissen müssen und wollen!"

Der Schwarzhaarige hatte schon seit gestern abend gelernt, Gunther nicht zuzuhören und hatte ab dem Moment wo der Silberhaarige ihn Ansprach abgeschaltet. Gedanklich war er viel zu sehr mit diesem blonden Wirbelwind beschäftigt und versuchte so in Gedanken versunken, endlich sein Frühstück zu essen. Da kam ihm eine Frage in den Sinn, die er vorhin gestellt hatte.

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„Sagt mal, ist das eigentlich eine Gabel oder ein Löffel?“

Bei dieser frage hielt er den Gegenstand Conrad hin.
Der lächelte nur und sagte. „Man kann es sowohl als Gabel als auch als Löffel verwenden. Es wird hier immer gereicht, aber nun solltet ihr schnell aufessen damit wir weiter können.“

„Mmm“

Also eine Goffel. Nagut essen wir schnell

„Wie geht es denn jetzt weiter?“

„Sobald eure Majestät aufgegessen haben, werden wir Richtung Hauptstadt reiten!“

Bei diesen Worten sah Yuri Stoffel entsetzt an.

„Wie, Reiten? Nein, nein, nein! Auf keinen Fall, geht es denn nicht auch anders?“

Dabei sah er hilfesuchend erst Conrad, der mit dem Kopf schüttelte und dann Gunther an.

„Oh Heika, dass tut mir unendlich leid, aber leider gibt es nur diese eine Möglichkeit. Hätte ich das gewusst, wären wir mit einer Kutsche gekommen.“

„K... K.. Kutsche bloß nicht, das ist ja noch schlimmer. Also gut dann reiten, aber das kann ich doch nicht!"

„Kein Problem ihr werdet nicht alleine auf einem Pferd sitzen. Ah, ihr seit fertig dann kommt!“

Damit standen alle auf und verließen die Herberge. Als Yuri auf den Hof hinaustrat war schon ein reges Treiben im gange und Conrad rief einige Befehle, auch Stoffel hatte sich zu seinen Leuten gestellt.
Noch während Yuri sich umblickte entdeckte er mehrere mit Blonden Haaren.

Himmel Herrgott, die haben ja alle die gleichen Haare wie mein Engel. - Halt stop! Böse Gedanken! Oh nö, die haben ja auch so ein Engelsgesicht. - Wie war das? Hier wohnen Dämonen, Feen, Geister und Drachen. Wie Drachen? - Ah, gut, später! - Aber wenn die hier alle Wohnen, dann also auch Engel. Dann ist also Wolf wirklich ein Engel, vermutlich ein Erzengel und dann sind das seine Untergeben und somit normale Engel! Ja, genau so wird es sein!

Yuri nickte energisch und ging dann auf Wolfram zu, den er in der Zwischenzeit entdeckt hatte.

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"Und? Was wollen seine hochwohlgeborene Weicheiheit von mir? "

Auch wenn er sehr hochnäsig sprach und er sich ebenso gebärdete, hatte Yuri nicht den Eindruck, dass es dieser Engel bös mit ihm meinte. Daher schaute er ihn nur verlegen lächelnd an. Man konnte eindeutig erkennen, dass er etwas wollte.

"Was denn nun? Was willst du? Schau mich nicht aus solch großen Hundeaugen an!"

Der macht mich noch wahnsinnig! Ich brauche ihn nur anzusehen und schon spielt mein Körper Drachenritt. - Argh! Der soll aufhören so zu schauen, sonst werd ich noch weich, bin ja schliesslich nicht Gwendal! Ja, Gwendal wird 'entzückt' sein! Passt perfekt zu seiner Sammlung! Aber ihn bekommt er nicht! Und auch Mutter nicht! Und wenn Stoffel auch nur ansatzweise sich ihm nähert, dann Gnade ihm Shinou! - Moment, was denke ich da? Warum will ich dieses Weichei beschützen? Er hat doch Weller, der wie ein Wachhund aufpasst!

Wolfram schüttelte kurz seinen Kopf um die wirren Gedanken zu vertreiben. Da sah er feuchte, schwarze große Augen in seinem Blickfeld auftauchen.

"Was? Hast du was gesagt? Ich war in Gedanken! - Nun sag schon. Was willst du von mir?"

Das war zu freundlich!, schoss es ihm durch den Kopf, daher setzte er noch an.

"Ich will meine kostbare Zeit nicht ewig vergeuden!"

Ja! Schon besser! Bloß nichts anmerken lassen! - Anmerken? Was denn eigentlich! Argh! Ich will nach Hause, in mein Zimmer und endlich mal Ruhe haben. Das wird mir echt zuviel!

Der Blonde schüttelte erneut kurz seinen Kopf und wappnete sich, dem Blick des Jungen standzuhalten.

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Oh nein, er hasst mich! Was mach nur?

„Mmm. Also, mmmm.“ druckste Yuri herum, doch als er den genervten Blic von Wolfram sah schloss er die Augen und aus seinen Mund sprudelten nur so die Worte.
„Conrad sagte das wir nur Reiten können, na und das kann ich doch nicht und er sagte das ich es nicht muss, sondern wieder mit jemanden reite. Mmmm, ja also“

Damit verebbte Yuris sprudelnde Worte und er sah Wolfram verlegen an. Wobei seine Ohren feuerrot waren.

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"Halt! Warte! Du meinst doch nicht das, was ich jetzt denke, oder?"

Entsetzt starrte der Blonde den Schwarzhaarigen an. Innerlich regte sich ein kleiner Funken Hoffnung, dass er mit seiner Vermutung falsch lag, aber seine gehässige innere Stimme spöttete ihm nur zu.

Natürlich will er! Na, Wolf, wo wird er sitzen? Hinter dir, wo er sich an dir festklammert, oder vor dir, wo er zwischen deinen Beinen sitzen wird! - Klappe! Das wird es garantiert nicht sein! Er will bestimmt nur hilfreiche Tipps zum Reiten haben! - Ja! Klar! *prust* In welcher Traumwelt lebst du denn? Schau ihn dir doch an! Diese großen bittenen Rehaugen schreien nach kuscheln auf deinem Hengst! - Argh! Hör auf! Lass das! Bei Shinou, was denke ich mir da bloß?

Während Wolfram seinen inneren Diskurs führte, starrte Yuri ihn mit eben diesen Rehaugen erwartungsvoll an. Als er sein Gewicht auf sein anderes Bein verlagerte und sich verlegen räusperte, schien Wolfram wieder in der Realität angekommen zu sein. Kurz huschte ein leicht verängstigter und verunsicherter Blick über sein Gesicht.

"Ja? Was ist denn nun?" fuhr er den Schwarzhaarigen an.

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